Frederique Taiqulin

Frederique Taiqulin, 2005

Oktober, November, Dezember und dann....

10.10.2006


fängt das ganze wieder von vorne an....


Rolf und seine Freunde singen bei uns im Auto grade die Jahresuhr. Irgendwie scheint mir das Jahr schon vergangen obwohl ich doch so viel tun will - sooo viel. Ich erinnere mich an einen Tag, an dem ich mit meinem Cousin und seiner Frau essen war - vor Jahren und mich Sonja fragte, wie ich denn das alles schaffen würde. Damals schien ich Zeit zu haben ohne Ende. Zeit fürs Schreiben, Zeit fürs Musik machen und nebenher noch reichlich davon, um meiner Arbeit nachzukommen. Nun hat mich die Jahresuhr eingeholt. Die Zeit verdrückte sich in die vergangenheit und in die Zukunft je nach Blickwinkel und meine Wirren Gedanken von damals haben sich in den verdrängenden Teil meines Gehirns verzogen.


Alles schlecht? Oh nein! Jetzt habe ich zwar weniger Zeit, aber immerhin noch ein wenig für die wichtigen Dinge meines Lebens. Eine Familie schob sich von der Ferne in die Gegenwart und trotz aller Heftigkeit meines Gegenwärtigen Seins bin ich glücklicher geworden.


So steckt im Verlust doch ein Gewinn, den ich mit meinen damaligen Wertvorstellungen wünschte, mir allerdings nicht im geringsten erhofft hatte.


Das Leben wurde hektischer doch erfüllter und ich fühle mich meinem Lebenssinn näher als zuvor. Wenn ich darüber nachdenke, bin ich dem Zeitverlust so dankbar, dass ich gleich, wenn ich nach Hause komme, die meinen in die Arme schliesse und ihnen das sage, was viel zu wenig über meine Lippen kommt:


Ihr seit mein Leben und ich bin und bleibe stolz, Euch lieben zu dürfen.


Vergangene Blocks